Erinnerung und Mahnung zum Jahrestag des Fahrradunfalls in der Großen Diesdorfer Straße

Vor sechs Jahren ereignete sich der Unfall in der Großen Diesdorfer Straße, an dessen Folgen eine 47-jährige Fahrradfahrerin verstarb. Ein weißes Fahrrad – ein sogenanntes “Ghostbike” – erinnert seitdem an der Unfallstelle zwischen Schenkendorfstraße und Gerhart-Hauptmann-Straße daran.

Mitglieder des Bürger für Stadtfeld e.V. haben aus diesem Anlass am 6. Februar Blumen am weißen Fahrrad niedergelegt und machen erneut auf die Notwendigkeit einer sichereren Fahrradinfrastruktur aufmerksam. Zwar wurde in Folge des Unfalls ein beidseitiger Radschutzstreifen in der östlichen Großen Diesdorfer Straße eingerichtet, dieser war aber nur als Provisorium gedacht, um überhaupt ein kleines Stück Sicherheit zu schaffen. Ein Provisorium, das nun seit gut sechs Jahren seinen Zweck mehr schlecht als recht erfüllt.

Zum einen wird der Schutzstreifen an jeder Kreuzung unterbrochen, zum anderem wird der Schutzstreifen von vielen Autofahrern entweder nicht als solcher wahrgenommen oder ignoriert. Parkende Autos machen die Fahrt auf dem Radschutzstreifen nicht selten zu einer Slalomfahrt. Mit Freigabe des Tunnels am Damaschkeplatz und der geplanten langwierigen Sperrung der Hallischen Straße, ist mit einer starken Zunahme des Autoverkehrs auf der Großen Diesdorfer Straße zu rechnen.

An Ideen zur Optimierung des Schutzstreifens mangelt es nicht. Mehrfach war er in den vergangenen Jahren Thema von Stadtratsbeschlüssen. Einzig die Stadtverwaltung verweigert die Umsetzung und ist anscheinend nicht gewillt, etwas an der Situation zu ändern.

Vorgeschlagene Maßnahmen:

  • mehr Fahrrad-Piktogramme zur besseren Wahrnehmung des Schutzstreifens
  • durchgezogene weiße Linien, die den Radschutzstreifen deutlich und unmissverständlich von der Fahrspur für den motorisierten Verkehr abtrennen; an Einfahrten kann die Linien gestrichelt sein, um das Ein- und Ausfahren zu ermöglichen
  • farbiger Untergrund zur besseren Wahrnehmung des Schutzstreifens
  • Radschutzstreifen an den Kreuzungen weiterführen und die zweite vorhandene Spur als Kombispur nutzen

Die mangelhafte Sicherheit für den Radverkehr ist natürlich nur ein Aspekt beim Dauerthema Große Diesdorfer Straße. Fehlende Barrierefreiheit und der Mangel an Aufenthaltqualität machen Stadtfelds längster Straße schon lange zu schaffen. Der urspünglich vollständige Umbau der Magistrale wurde immer wieder aufgeschoben, auch in Folge des langwierigen Tunnelbaus. Da diese Odyssee nun bald endgültig ein Ende nimmt, hoffen wir, dass die Große Diesdorfer Straße wieder mehr in den Fokus rückt.

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