Sebastian Böhm – Friseur aus Stadtfeld: „Ich werde die Stadt niemals verlassen!“

Volksstimme vom 23.07.2011
Volksstimme vom 23.07.2011
Zu seinen Kunden gehören Shakira, Rammstein und die Prinzessin von Norwegen. In seinen zwei Friseursalons in Magdeburg beschäftigt er 21 Mitarbeiter, er tritt in eigenen Fernsehshows auf, tourt für Gastauftritte um die halbe Welt. Um einen Termin bei ihm persönlich zu bekommen, muss man sich mittlerweile vier Monate gedulden, weil er komplett ausgebucht ist. Man kann sagen, Sebastian Böhm hat es als Hairstylist bis nach ganz oben geschafft. Ursprünglich strebte Sebastian Böhm eine Karriere als Mediengestalter an. Doch seine Faszination für Haare ließ nicht nach und so sattelte er 2001 zum Friseurberuf um. „Ich habe mich schon früh für Haare interessiert, habe meine Mutter und meine Schwester frisiert und auch die Puppen meiner Schwester“, erzählt er. Für Sebastian war es die richtige Entscheidung – mit seinen beiden Salons „Rocksthaar“ und „Hairricane“ erfüllte er sich einen Traum.

„Aus meinem Hobby wurde Berufung und aus der Berufung wurde Leidenschaft“, sagt der 28-Jährige über seine Arbeit. Bekanntheit über die Wände seiner Salons hinaus erlangte der gebürtige Magdeburger durch seine extravaganten Frisuren, innovativen Ideen, Disziplin und eine Portion Glück. Doch wie wird man vom Friseur zum Promi-Stylisten? Im Jahr 2005 spazierte ein junger Mann in Böhms Salon, für dessen Kopf der Friseurmeister ein eigenes Frisurenund Schminkkonzept kreierte. Wenig später wurde Bill Kaulitz mit seiner Band „Tokio Hotel“ weltberühmt – und seine Frisur tausendfach kopiert. „Es gab einen Riesen-Boom, aus der ganzen Welt kamen Kamerateams“, erzählt Sebastian Böhm. Heute gehört der Bill- Kaulitz-Schnitt zu den meistgeschnittenen Frisuren, ähnlich wie der Bob. „Ich habe damit eine Nische bedient und es hat offensichtlich funktioniert“, freut sich der Stylist. Danach erhielt Sebastian Böhm Dutzende Jobangebote, unter anderem eine leitende Position bei der bekannten englischen Friseurkette Toni and Guy in London. Doch Sebastian lehnte die verlockenden Angebote alle ab. Der Grund: Er möchte in Magdeburg bleiben. „Ich bin saustolz, dass ich Magdeburger bin. Ich stehe absolut zu der Stadt“, sagt er. Für ihn gehört Magdeburg sogar zu den schönsten Städten überhaupt. „Und ich werde die Stadt auch niemals verlassen“, fügt er hinzu.

(Volksstimme vom 23.07.2011)

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