Obwohl es viele andere Stadtteile gibt, in denen die Infrastruktur weit weniger gut ausgebaut ist als in Stadtfeld, gibt es auch hier Probleme. Um diese zu beheben, will die Stadt ein sogenanntes Integriertes Handlungskonzept in der Hand haben, um die zukünftige Entwicklung besser steuern zu können. Die beiden ortsansässigen Planungsbüros Stegroplan und Meta Architektur sind derzeit dabei dieses Konzept zu erstellen.
Bürgerversammlungen und Stadtteilspaziergänge Nachdem aktuell Interviews mit den wichtigsten Akteuren (Händler, Vereine, Kirchengemeinden, Wohnungsbauunternehmen etc.) im Stadtteil geführt werden, sollen jetzt auch die Stadtfelder beteiligt werden. Mit einer Bürgerversammlung am 21. Mai (Ort wird noch bekannt gegeben) fällt dafür der Startschuss. Im Anschluss daran fi nden drei Spaziergänge, jeweils in Stadtfeld- Ost und -West entlang der Großen Diesdorfer Straße sowie an der Olvenstedter Straße, statt. „Dabei können uns die Stadtfelder sagen, wo ihnen ganz konkret der Schuh drückt“, erklärt Sebastian Schulze von Meta Architektur. Danach wird es eine zweite Bürgerversammlung geben, bevor das fi nale Handlungskonzept den Stadträten präsentiert wird.
Hintergrund ist das Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“, in das neben Neue/Alte Neustadt und Sudenburg auch Stadtfeld aufgenommen worden ist. Mit dem Programm sollen die Zentrumsbereiche entlang der Magistralen aufgewertet werden. Neben der verkehrlichen Infrastruktur geht es dabei u.a. auch um eine bessere Vernetzung der Akteure vor Ort oder die Gestaltung des öff entlichen Raums. Grundlage für die Bewilligung von Fördermitteln ist das Handlungskonzept.
Die Planer beginnen dabei nicht bei null, sondern bauen ihre Bestandsanalyse auf das Stadtteilentwicklungskonzept von 2006 auf. „Ziel ist es, die wichtigsten Handlungsfelder zu erkennen, also worin für die Stadtfelder die größten Probleme bestehen“, erklärt Sebastian Schulze.
Einfache Sitzbank und umfassendes Verkehrskonzept Außerdem werden in dem Konzept gleichzeitig Lösungsvorschläge angeboten, um diese Defi zite zu beheben. Dabei kann es sich um banale Dinge wie eine Sitzbank am Straßenrand, aber auch ein umfassendes Verkehrskonzept für einen ganzen Straßenzug handeln. Nach den Vorschlägen der Planer kann, aber muss sich die Stadt nicht richten.
„Das Handlungskonzept ist eine Chance für die Stadtfelder, ihre Interessen in den Fokus der Stadtverwaltung zu rücken“, richtet sich Sebastian Schulze an die Anwohner. Denn er und seine Kollegen setzen auf die Beteiligung der Leute vor Ort, die etwas bewegen wollen. Ob ein Bus für die Beimssiedlung, der barrierefreie Ausbau der Haltestellen entlang der Großen Diesdorfer Straße, die fehlenden Fahrradwege, das Parken – alles kann Eingang ins Handlungskonzept finden.
(Volksstimme vom 05.05.2012)
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