„Man will doch nicht lauter Blech sehen, wenn man aus der Stadt kommt“, merkte CDU-Stadtrat Reinhard Stern kritisch an, als Patricia Eggert, zuständige Bearbeiterin des Bebauungsplans „Westlicher Damaschkeplatz“ ihren Entwurf kürzlich vorstellte. Denn bereits seit 2007 ist bekannt, dass der Autohändler Torsten Schubert ein Autohaus auf dem Areal errichten will. Eine Idee, die nicht jedem Stadtfelder gefällt.
Die Brisanz des zu bebauenden Gebiets lässt auch diese ungewöhnliche Vorgehensweise erkennen. Für gewöhnlich finden öffentliche Präsentationen in diesem frühen Stadium nicht statt. So handelte es sich denn auch nur um eine „Variante zum Vorentwurf zum Bebauungsplan“. Aber bei den Stadtfelder Spaziergängen hatten viele Anwohner nach der Zukunft des „Stadtfelder Tores“ gefragt.
Nach dem Abriss der letzten Ruinen vor gut vier Jahren ist es still geworden. Ein Parkplatz, eine kleine Werkstatt, ab und zu ein Zirkus oder eine Eishalle. Ansonsten tut sich nicht viel auf dem innerstädtischen Filetstück. Und laut Patricia Eggert wird sich daran auch nicht so schnell etwas ändern. Der Eigentümer des Areals zwischen Olvenstedter Straße, Maxim-Gorki-Straße und Adelheidring plant zwar weiter für sein Autohaus. Der heiß diskutierte Tunnel verzögere aber das Vorhaben.
Wie das Autohaus ungefähr aussehen wird, wenn es denn kommt, soll der B-Plan festlegen. Eine drei- bis viergeschossige Bebauung direkt an der Straße ist demnach aktuell vorgesehen. „Eine Reihe Autos zur Präsentation kann dann trotzdem davor stehen“, merkte die Stadtplanerin in Richtung Stadtrat Stern an. Diese straßenbegleitende Bebauung ist ein Hauptanliegen der Stadtplaner. Die öff entliche Durchwegung des Quartiers, z.B. Fußwege zwischen Maxim- Gorki-Straße und Große Diesdorfer Straße, ist ein weiteres Planungsziel.
Ein eingeschränktes Gewerbegebiet und ein Mischgebiet mit Wohnen und Gewerbe sieht der Entwurf für das Areal vor. Einzelhandel soll entsprechend des Märktekonzepts aber ausgeschlossen werden. Ausnahme: An der nordwestlichen Ecke des Plangebiets wäre ein Supermarkt eine Bereicherung des Nahversorgungsbereichs Olvenstedter Straße. Frühestens Anfang kommenden Jahres ist mit einer öff entlichen Auslegung des B-Plans zu rechnen.
(Volksstimme vom 24.07.2012)
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