Beide Erklärungen lässt Jürgen Canehl in einer Antwort auf Scheidemanns Schreiben nicht gelten. „Wer die Nutzung des Fahrrads in der Stadt fördern will, muss auch zu Kompromissen bereit sein“, erklärt er. Obwohl verboten führen die Radfahrer in Stadtfeld in der Regel auf den Gehwegen, es sei denn, es gibt einen Radweg oder die Straße ist asphaltiert. „Das große Granit-Pflaster ‚zwingt‘ dazu“, so Canehl. Diese Realität solle man anerkennen. Als Vorbild für den Vorschlag seiner Partei erinnert er an eine ähnliche Situation vor sechs Jahren. Damals wurde die Mitnutzung der Gehwege in der Maxim-Gorki-Straße für Radler vorgeschlagen. Nach anfänglicher Ablehnung seitens der Verwaltung hatte sich die Verkehrsbehörde auf entsprechenden Druck des Stadtentwicklungsausschusses für die Freigabe entschieden. Die Praxis habe sich dort bewährt, obwohl auch dort Grundstückseinfahrten sind. „Warum, Herr Scheidemann, soll also in der Gellertstraße nicht so verfahren werden?“, hakt Canehl nach.
Auch die Ablehnung des zweiten Vorschlages sei unverständlich. „Wir haben keine DIN-gerechte rote Fahrradspur gefordert, sondern einen Sicherheitsstreifen“, heißt es. Dieser könne schmaler sein und vom Autofahrer überfahren werden. Dennoch gebe er dem Fahrradfahrer mehr Sicherheit. Die Straßenbreite im Editharing lässt das genauso zu, wie z.B. auf der Ebendorfer Straße. Außerdem erreiche man, dass der Radweg auf der Westseite nicht mehr in Gegenrichtung benutzt wird. Der Verkehrsausschuss soll nun eine Klärung finden.
(Volksstimme vom 14.08.2012)
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