Sanierungsverein Ravelin 2 reinigt Mauern der Festungsanlage

Wer heute das Ravelin 2 mit Bildern von vor zwei Jahren vergleicht, kann es fast nicht wiedererkennen. Denn blitzblank ist das Mauerwerk, das mit Hilfe eines Spezialgerätes seit Donnerstag von Schmierereien befreit wurde.

Rüdiger Stefanek strahlte gestern Vormittag mit der Sonne um die Wette – und mit den Mauerwerken des Ravelin 2. Die Festungsanlagen konnten mit Hilfe eines Spezialgerätes der Firma Oertzen gereinigt werden, und das innerhalb weniger Tage. Verkaufsleiter André Dietze stellte das Gerät zur Verfügung, das 6000 Euro kosten würde, wenn der Verein es selbst hätte kaufen wollen.

„Wir haben ja selbst schon einmal versucht, die Wände des Bauwerkes zu reinigen“, berichtet Rüdiger Stefanek. Ein halbes Jahr habe es gedauert, zumindest die gröbsten Schmierereien zu beseitigen. Umso dankbarer sind die Mitglieder des Vereines für die unerwartete Hilfe.

Gunther Schwaiger hatte den Kontakt zu der Firma hergestellt. Er war beim „Advent im Ravelin“ mit den Vereinsmitgliedern ins Gespräch gekommen und ist dem Verein inzwischen auch beigetreten, weil er von der Arbeit so begeistert war. „Das ist auch eine beispielhafte Geschichte dafür, wie der Verein gewachsen ist“, sagt Rüdiger Stefanek. Sein Dank gilt auch der Firma Prusas, die günstig die Hubsteiger zur Verfügung stellte. Die Hoffnung der Vereinsmitglieder ist, dass das Mauerwerk nun auch lange so sauber bleibt. Die Anlage sei mit Toren und Zäunen insgesamt recht gut gesichert, berichtet Rüdiger Stefanek. Aber einige kleine Schlupflöcher gebe es trotzdem, die noch verschlossen werden müssten.

Derweil laufen auch die Bauarbeiten am WC – das soll in Kürze fertiggestellt werden, so dass zur nächsten Veranstaltung die Besucher auch eine fest installierte Toilette nutzen können und nicht auf ein Dixi-Klo gehen müssen.

Die Vorbereitungen für das nächste öffentliche Event haben bereits begonnen. Am Sonnabend, 6. Mai, soll die Anlage beim „Frühling im Ravelin“ endgültig aus dem Winterschlaf geholt werden. Nach dem Veranstaltungsdebüt im Frühjahr 2015 wollen die Organisatoren einmal mehr die Freiluft-Saison eröffnen und gleichzeitig eine Ausstellung der Stadt zur Magdeburger Festungsgeschichte feierlich eröffnen. Die Ausstellung wird nach der Eröffnung voraussichtlich zweimal pro Woche für einige Stunden geöffnet sein und von Vereinsmitgliedern betreut werden. „Bis zum letzten Jahr konnte durch eine Maßnahme des Jobcenters die Gise diese betreuen“, berichtet Rüdiger Stefanek. Er würde sich freuen, wenn das auch in diesem Jahr wieder genehmigt werden würde. Denn dann könnte die Ausstellung wie in den Jahren zuvor sechs Tage pro Woche für Besucher geöffnet werden, die sich über die Magdeburger Festungsgeschichte informieren wollen.

Beim Frühlingsfest werden auch die baulichen Fortschritte im Ravelin zu sehen sein. Alle Einnahmen werden die Vereinsmitglieder wie immer für die weitere Sanierung des mehr als 140 Jahre alten Denkmales verwenden.

Die Gäste können sich auf ein abwechslungsreiches Kulturprogramm freuen, organisiert vom vereinsinternen Kulturkollektiv „Castellum Cultura“, das vom Musikkombinat Magdeburg unterstützt wird. Ob Konzerte, Poetry-Slam, Kabarett, Marionettentheater, Workshops oder Kinderschminken – für jede Altersgruppe wird etwas angeboten. Auftakt ist um 11 Uhr mit der Eröffnung der Ausstellung zur Festungsgeschichte. Bis circa 23 Uhr werden die Festungstore für Besucher geöffnet sein. Das konkrete Programm wird derzeit noch erarbeitet und rechtzeitig bekanntgegeben.

(Volksstimme vom 11.04.2017)

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