Die IG Innenstadt und die Firma Saller Bau werden wohl keine Freunde mehr. Auch den dritten Anlauf des Weimarer Unternehmens für eine Bebauung des ehemaligen Schlachthof-Areals an der Liebknechtstraße lehnt die Händlervertretung ab.
Im Stadtrat wurden die Vorschläge für Wohnbebauung, Seniorenwohnen, Kita und Gewerbe nur mit der Aufl age durchgewunken, doch bitte kein zentrenrelevantes Sortiment in den geplanten Märkten anzubieten. Saller sagt aber, ohne Anbieter wie Aldi, Reno, Fressnapf oder dm stirbt das Projekt.
Die Innenstadthändler hingegen sind froh über die Entscheidung der Ratsherren. Sprecher Arno Frommhagen erklärt warum: „Wir bleiben dabei: Der gültige Bebauungsplan sieht aus gutem Grund keine zusätzliche Nutzung mit innenstadtrelevanten Sortimenten vor. Ein Aufweichen des Einzelhandelskonzeptes der Stadt hätte schwerwiegende Konsequenzen für den Bestand.“ Die geplanten 5000 Quadratmeter Einzelhandelsfl äche würden zu massiven Umsatzeinbrüchen der Bestandshändler führen. „Der gesamte Handelsstandort ‚Große Diesdorfer Straße‘ würde dadurch in Gefahr gebracht“, so Frommhagen.
Die IG unterstützt die Meinung des Bauausschussvorsitzenden Falko Grube. Er hatte zuvor eine reine Wohnbebauung favorisiert. „Verwunderlich“ fi ndet Frommhagen die „Rolle rückwärts“ von Teilen des Vorstandes des Stadtfelder Bürgervereins. Einst größte Kritiker unterstützen sie jetzt die Saller-Pläne. Frommhagen: „Da stellt sich doch die Frage nach dem Motiv. Sehr wahrscheinlich stecken eigene wirtschaftliche Interessen dahinter.“
Volksstimme vom 21.12.2015
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