Schwer zu schaffen haben die Tiefbauarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Ernst- Reuter-Allee rund um den Hauptbahnhof: Im Auft rag ihrer Abwassergesellschaft (AGM) lassen die SWM hier neue Rohre mit Durchmessern von 70 bis 180 Zentimetern durch den Untergrund treiben.
Bis voraussichtlich Freitagmorgen ist am Damaschkeplatz die Durchfahrt unter der Ringbrücke in Richtung Stadtzentrum für Autos komplett gesperrt. Das war so nicht geplant, bestätigt Johannes Kempmann, Geschäftsführer der Städtischen Werke Magdeburg (SWM). Der Grund für die Verzögerung: Vom Glacis-Park in Höhe des Editharings ist in den vergangenen Wochen per Vortriebskopf Raum für ein Rohr mit 1,80 Metern Durchmesser angelegt worden. Nach und nach werden die rund drei Meter langen Rohrsegmente von einer mehr als zehn Meter tiefen Grube in dem Park in Richtung Damaschkeplatz geschoben. Doch unter der linken Spur auf dem Damaschkeplatz in Richtung Stadtmitte war Schluss: Der Kopf mit einem Durchmesser von 2,2 Metern der Vortriebsmaschine hat sich mit einem Findling verkeilt, es geht nicht mehr vorwärts. Und nicht genug damit: Oberhalb der Problemzone wurde ein Hohlraum entdeckt. Daher rollte der Verkehr bis gestern Abend bereits über Stahlplatten über die Stelle. „Und das nur knapp einen halben Meter vor dem Gel-Block, der die Zielgrube auf der Südseite des Damaschkeplatzes begrenzt und der die Leitung abdichten soll“, berichtet der SWM-Geschäftsführer.
Die Lösung des Problems: Gestern Abend wurde auch die letzte verbliebene Spur in Richtung Stadtzentrum gesperrt, eine Grube wird ausgehoben und der Stein wird herausgeholt.
Hätte man den Findling vorher erkennen können? Johannes Kempmann antwortet mit einer bergmännischen Redensart: „Vor der Hacke ist es duster.“ Will heißen: Was sich genau im Erdreich verbirgt, lässt sich mit vertretbaren Mitteln im Vorfeld nicht sagen. Was übrigens auch für die Größe des Steins gilt: „Wir wissen nur, dass er sich dort befi ndet und dass der Vortriebskopf ihn nicht einfach zermahlen kann. Über das Volumen und das Gewicht des Findlings können wir im Vorfeld keine Aussage treff en.“ Mit der Öff nung der Grube seit gestern Abend dürfte sich die Lage nach und nach klären.
Die Zeit bis Freitag benötigen die Tiefb auer, um zum einen die kurz zuvor ausgehobene sogenannte Bergegrube mit einer Länge von 2,4 und einer Breite von drei Metern wieder aufzufüllen. Zwischen Rohr und Fahrbahn befi ndet sich eine etwa zwei Meter dicke Erdschicht. Dies ist notwendig, damit beim weiteren Vortrieb kein Erdreich nachsackt. Wenn der Stein beseitigt ist, muss zum anderen auch die Fahrbahn wieder hergestellt werden, bevor die Fahrzeuge an der Stelle rollen können.
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