Neunzig Ideen für ein schöneres Stadtfeld – „Integriertes Handlungskonzept“ ist nach zwei Jahren fertig

Volksstimme vom 14.02.2014
Volksstimme vom 14.02.2014
Das „Integrierte Handlungskonzept“ für Stadtfeld-Ost und -West liegt vor. Anhand des darin enthaltenen Maßnahmenkatalogs können die beiden Stadtteile Stück für Stück aufgewertet werden – von der längeren Grünphase an der Fußgängerampel bis zum barrierefreien Ausbau der Haltestellen.

„Was lange währt, wird endlich gut“, möchte man meinen, angesichts der langen Bearbeitungszeit für das „Integrierte Handlungskonzept“ für die beiden Stadtfelds. Genau heute vor zwei Jahren erhielten die beiden daran beteiligten Planungsbüros den Auftrag, die Stadtteile zu untersuchen, Problemstellen zu finden und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Im Sommer 2012 gab es Dutzende Interviews mit Akteuren vor Ort, zwei Bürgerversammlungen und drei Stadtteilspaziergänge, im Herbst wurde der Konzeptentwurf bei der Verwaltung eingereicht. Dann begannen die langsamen Ämtermühlen zu mahlen. Bis diesen Dienstag dauerte es, bis jede Abteilung und jedes Dezernat ein Scherflein dazu beigetragen hatte und der Oberbürgermeister das Konzept für ein schöneres Stadtfeld freigeben konnte. Doch hat es sich gelohnt?

Geht es nach Gert Fiedler und Jürgen Canehl vom Verein „Bürger für Stadtfeld“, lautet die Antwort eindeutig: Ja. Sie haben die 222 Seiten starke „Stadtfeld-Bibel“, die vorerst nur digital und nicht in gedruckter Form erhältlich ist, durchforstet und viele gute Ansätze gefunden. Bürgerhinweise eingearbeitet Viele der eingebrachten Bürgerhinweise ließen sich wiederfi nden, meint Fiedler, der selbst bei zwei Stadtteilspaziergängen dabei war. Daraus seien auch gute Ideen entwickelt worden. „Nur die Lösungsansätze sind viel zu weit gestreckt“, ergänzt Jürgen Canehl. Denn laut der Beschlussvorlage für das Konzept könnten frühestens 2015 Fördermittel aus dem Städtebauprogramm „Aktive Stadtund Ortsteilzentren“ beantragt und erst im darauffolgenden Jahr in den Haushaltsplan eingestellt werden. Zu spät, findet der Stadtfelder, der für die Grünen im Stadtrat sitzt. Die Stadt solle deshalb bei der Umsetzung nicht nur auf Fördermittel setzen, sondern auch selbst aktiv werden. Speziell für den Bereich der Großen Diesdorfer Straße zwischen Annastraße und Maxim-GorkiStraße, der von den Stadtplanern als besonders ausbaufähig erkoren wurde, könne er sich eine Art „Modellprojekt“ in Zusammenarbeit mit dem Land vorstellen. Dass es aber gar nicht immer um das ganz große Geld gehen muss, zeigen viele kleine vorgeschlagene Maßnahmen, wie die Verlängerung der Grünphase an der Fußgängerampel in Höhe Arndtstraße. Gut findet Gert Fiedler auch die Idee, auf der Grünfläche Große Diesdorfer Straße/Ecke Europaring einen Stadtwald als Zwischennutzung anzulegen.

Jeder der insgesamt 90 Einzelmaßnahmen wurde eine Priorität zugeordnet. Am wichtigsten sind demnach u.a. die Einrichtung eines Zentrenmanagements wie bereits in der Neustadt geschehen oder ein ganzheitliches verkehrsplanerisches und städtebauliches Konzept für die Große Diesdorfer Straße. Im April muss der Stadtrat das Handlungskonzept erst noch beschließen, bevor es an die Umsetzung der Einzelmaßnahmen gehen kann. Die „Bürger für Stadtfeld“ setzen darauf. „Es wäre wirklich schade, wenn das Konzept in der Schublade verschwindet“, erklärt Vorstandsmitglied Gert Fiedler. Die Volksstimme wird in den kommenden Tagen einzelne Aspekte des Handlungskonzepts im Detail vorstellen. (Volksstimme vom 14.02.2014)

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