Vor Gericht geht es um die Zulässigkeit von drei Klagen. Widerstand gegen den Plan hatte es unter anderem aus dem City-Carré gegeben. Mit dem neuen Tunnel droht eine Verschlechterung der Verkehrsanbindung des Gebäudekomplexes. Neben einem Privatmann ist eine vom BUND unterstützte Bürgerinitiative der dritte Kläger. Ihr geht es z.B. darum, ob der Tunnel eine Verbesserung bringt. Zudem kritisiert sie eine Kostensteigerung auf 58,3 Millionen Euro. Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) widerspricht: „Die Kosten sind im Rahmen. Wenn von einer höheren Summe die Rede ist, liegt das daran, dass Posten wie Aufzüge zum Bahnsteig einbezogen sind, die vorher nicht berücksichtigt wurden.“ Und: Die von den Gegnern geforderte Nullvariante sei nicht kostengünstiger. Trümper: „Beim Neubau von Brücken auf den bestehenden Lagern wäre die Durchfahrtshöhe zum Beispiel für die Straßenbahnen nicht mehr genehmigungsfähig.“ Dann seien neue Brückenlager fällig – und die seien allemal teurer als ein Tunnel.
Wie auch immer das OVG entscheidet – eine weitere Verzögerungen des mit dem Projekt verbundenen Brückenbaus könnte zu „betrieblichen Einschränkungen im Zugverkehr über die Brücken führen“, so die Deutsche Bahn AG. Alternative Behelfsbrücken könnten massive Beeinträchtigungen des Verkehrs darunter bedeuten.
Unabhängig davon möchten die Tunnelgegner heute ab 9.15 Uhr vor dem Justizzentrum ihren Protest mit Tröten und Transparenten artikulieren. Bevor die Klage vor einem Jahr eingereicht wurde, war als Beginn sichtbarer Tunnelarbeiten das Jahr 2014, die Fertigstellung für 2017 angestrebt
(Volksstimme vom 24.04.2013)
Schreibe einen Kommentar