Leserbrief von Steffen Rosenlöcher zum Beitrag „Podiumsdiskussion „Wie weiter mit der IGS Willy Brandt?“ vom 28. Februar:
Ich durfte an der Podiumsdiskussion teilnehmen und möchte mich bei den dort erschienenen Stadträten und Elternvertretern für die dort gebotene Plattform bedanken. Die Begründungen der Absagen empfinde ich als blanken Hohn und als Zeichen der Ignoranz seitens der Lokalpolitik. Sie haben anscheinend Angst vor dem Bürgerwillen und das als gewählte Bürgervertreter. Die benannte Drucksache vom OB spiegelt leider ignorante Vorgehensweise der Verantwortlichen wider. Es wird mit dem Ausbau der IGS Regine Hildebrandt mit bis zu acht fünften Klassen nicht nur ein Ungleichgewicht in der Stadt aufgebaut, sondern auch ein großer sozialer Brennpunkt geschaff en. Wir reden hier von (Maximalzahlen) 8 Klassen à 28 Kindern. Das, auf die Abwartehaltung seitens der Stadtväter von vier Jahren gerechnet, ergibt dann eine Schülerzahl (Klasse 5 bis 9) von 896 Kindern. Das hat Ausmaße eines Legehennen-Betriebes! Der Sinn dahinter? Klare Antwort. Abschreckung. So kann man natürlich auch Elternwillen steuern. Wer will sein Kind denn dort unterbringen?
Mein Aufruf an alle, vom Losglück verlassenen, Eltern aus dem Stadtgebiet Süd und Stadtfeld ist klar und deutlich. Reicht bitte alle einen Widerspruch ein und scheut (wegen der langen Wege zur Schule), wenn es sein muss, auch den Klageweg nicht. Dieses Recht haben wir und das Urteil vom vergangenen Jahr hat die Politiker schon einmal eines Besseren belehrt und ihnen aufgezeigt, dass sie nicht schalten und walten können wie sie wollen.
Der Aufruf an das Kultusministerium. Schafft bitte im Landesschulgesetz Rechtssicherheit für alle. Klare Angaben über die mindestens vorhandenen Funktionsräume (Bibliothek, Aula, Medienkabinett und dergleichen) helfen hier, Fehlauslegungen zu vermeiden. So entstehen keine Missverständnisse bei der Feststellung der tatsächlichen Erfassung von Unterrichtsräumen. An alle Stadträte. Nicht alles, was euch vorgesetzt wird, ist auch immer gleich gut. Bitte werft immer einen genauen prüfenden Blick auf die vorgelegten Beschlusssachen. Und zur Not entscheidet bitte nach bestem Wissen und Gewissen und nicht nach Fraktionszwang. Es geht um die zukünftigen Bürger der Stadt Magdeburg.
Und zu guter Letzt meinen Aufruf an die Bürgermeister und die Fachverantwortlichen. Kommt bitte an den Gesprächstisch zurück. Wir wollen nicht nur wissen, dass etwas nicht geht, sondern auch warum. Gegen klare Argumente hat niemand etwas. Aber wir müssen gemeinsam eine Lösung für die Willy-Brandt-IGS finden.
(Volksstimme vom 05.03.2013)
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