Eine „Kantine“ für „Zeitreisende“ in der Immermannstraße

Volksstimme vom 02.02.2013
Volksstimme vom 02.02.2013
Mit der „Geschichtskantine“ öffnet eine Anlaufstelle nicht nur für alle Geschichtsinteressierten. Zwischen historischen Nähmaschinen kann gelernt, gearbeitet und gespielt werden.

Ein wenig sieht es wie in einer historischen Textilfabrik aus in der „Geschichtskantine“, die am 1. März um 18 Uhr in der Immermannstraße 29 ihre Türen öffnen soll. Insgesamt 17 historische Nähmaschinen, die älteste ist über 100 Jahre alt, stehen aneinandergereiht, an den Wänden hängen verblichene Dokumente, dazu schwere, alte Holzmöbel.

Doch genäht werden soll hier nicht unbedingt, erklärt Benjamin Kant, einer der Initiatoren der „Zeitreise-Manufaktur“: „Mit der ‚Geschichtskantine‘ haben wir zunächst einmal endlich ein Büro. Hauptsächlich soll der Ort aber ein off ener Treff für historische Lesungen, Vorträge, Filmabende und andere Veranstaltungen sein.“ Die Nähmaschinen werden kurzerhand versenkt und als Tische für Geschichtsseminare genutzt. „Schulklassen können kommen und die historischen Schulbücher nutzen, um sich über die Geschichtsschreibung in verschiedenen Epochen zu informieren“, erklärt sein Vater Hans-Jürgen, der als ehemaliger Geschichtslehrer bereitwillig in das Projekt einstieg.

Darüberhinaus ist die „Kantine“ auch ein off enes Angebot, zu dem am Nachmittag Kinder und Familien kommen können, um sich in der Spieleecke zu beschäftigen. Studenten können in historischer Atmosphäre an den zu Kaff eehaustischen umfunktionierten Nähmaschinen arbeiten. In einem alten Samowar steht Tee bereit. Die Nähmaschinen als quasi Erkennungszeichen haben sie an einem Wochenende in ganz Deutschland eingesammelt. Der Senior ist inzwischen ganz angefi xt und beschäftigt sich intensiv mit deren Geschichte. Denn jede soll eine eigene Biografi e bekommen. Zur Eröff – nung kommt zudem extra ein Schneider, der die guten Stücke zum Laufen bringen wird.

Neben dem Treff bieten die „Zeitreisenden“ u.a. auch Geo- Caching-Stadtführungen an, bei der man mit dem GPS-Gerät die Stadt entdeckt. „Das ist etwas anderes, als immer nur im Klassenzimmer zu sitzen“, weiß der Geschichtslehrer.

(Volksstimme vom 02.02.2013)

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