Schlachthofplan „durchsichtig wie Blaupause“- Ablehnung für neues Konzept „Fachmarktzentrum“

Volksstimme vom 15.01.2013
Volksstimme vom 15.01.2013
Die von dem Unternehmen „Saller Gewerbebau“ neu aufgelegten Pläne zur Entwicklung des Schlachthofgeländes stoßen bei der IG Innenstadt auf klare Ablehnung. Die Pläne seien „so durchsichtig wie eine Blaupause“, sagte Vorstandssprecher Arno Frommhagen der Volksstimme. Es handele sich um kein neues, sondern nur „etwas aufgeschäumtes Konzept“, das nicht dazu tauge, die Argumente von 2011 zu widerlegen. Damals hatte sich der Stadtrat mit klarer Mehrheit gegen die Ansiedlungspläne des Investors an der Liebknechtstraße ausgesprochen. In dieser Woche überraschte die Saller-Gruppe mit einem neuen Vorstoß. Neben Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen wolle man einen Großteil der Fläche durch „attraktive Wohnbebauung revitalisieren“, hatte Projektentwickler Andreas Voigt erklärt.

Das aber kann die Interessenvertretung der Innenstadthändler nicht überzeugen. Frommhagen: „Tatsache ist, dass keine 50 Meter Luftlinie entfernt, an der Wilhelm-Kobelt- Straße, ein anderer Investor bereits eine neue Wohnbebauung plant. Der wiederum hat bereits angekündigt, seine Pläne aufgeben zu wollen, wenn in seinem Rücken ein Discounter-Center mit 11 Märkten genehmigt wird.“ Es sei ohnehin fraglich, ob die Stadthäuser vis-a-vis von 350 Parkplätzen und mehr als einem Dutzend Handelseinrichtungen überhaupt gefragt sein würden. Auch die Ankündigung der Saller-Gruppe, in einer denkmalgeschützten Ruine ein Fitnesscenter unterzubringen, stößt bei der IG Innenstadt angesichts des bereits „extrem umkämpften Fitnessmarktes in der Elbestadt“ auf große Skepsis. Die Händler aus der City und Stadtfeld-Ost seien sich einig, dass eine solche Ansiedlung zu „massiven Umsatzeinbrüchen der Bestandhändler“ führen würde. Das Beispiel von Neustadt-Passage und Neustadt-Kaufh aus (in der Vorwoche schloss dort das letzte Geschäft) würde schnell Schule machen, so Frommhagen. Der SPD-Ortsverein Stadtfeld sieht ebenfalls „keinen Bedarf“ für zusätzliche Gewerbeflächen, wie Ortsvereinsvorsitzende Kornelia Keune betonte. Weitere Discounter würden bestehende Gewerbestrukturen gefährden, sagte sie.

(Volksstimme vom 15.01.2013)

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