Wenig Interesse am Handlungskonzept für den Stadtteil

Volksstimme vom 23.05.2012
Volksstimme vom 23.05.2012
Zur ersten Bürgerversammlung zum Handlungskonzept für Stadtfeld erschienen relativ wenig Bürger. Jene, die gekommen waren, wünschten sich hauptsächlich Lösungen für Verkehrsprobleme.

Angesichts der sommerlichen Temperaturen und der Pfingstferien blieben viele Sitze in der Aula der Grundschule Annastraße frei, als die Mitarbeiter des Stadtplanungsamts und der beiden beauftragten Planungsbüros ihren Ansatz für das Handlungskonzept vorstellten. Nur knapp 40 Anwohner folgten der Einladung am Montagabend, ihre ganz persönlichen Sorgen vorzutragen – recht wenig bei insgesamt 40.000 Stadtfeldern.

Von den Anwesenden waren zudem viele Stadträte, die entsprechend ihres politischen Naturells auch einen Großteil der Redezeit beanspruchten. Zeitweise glich die Veranstaltung mehr einem Dialog zwischen Verwaltung und Räten als einer Bürgerdebatte.

Einige Anwohner meldeten sich dann doch zu Wort und kritisierten vor allem Probleme rund um das Thema Verkehr: zu viele Autos, zu wenig Parkplätze, zu viele enge Straßen, zu wenig Radwege.

Die meisten dieser Stadtfelder Sorgen sind keineswegs neu, sondern lange bekannt und meist auch ausgiebig diskutiert. Doch genau darin liegt der Anreiz des Konzepts. Denn im Idealfall bietet es Lösungen für all jene Probleme, die die Anwohner teilweise seit Jahren plagen. Auf Grundlage der entwickelten Vorschläge kann die Stadt dann Fördermittel aus dem Städtebauprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ für konkrete Vorhaben beantragen.

Ein Punkt, in den alle Anwesenden wohl sofort Geld stecken würden, ist die Entlastung der Großen Diesdorfer Straße zwischen Gerhart-Hauptmann- Straße und Annastraße. Auf 20,5 Meter Breite tummeln sich hier Fußgänger, Radfahrer, Pkw, Busse, Straßenbahnen, Werbeaufsteller und Cafétische. Viel zu wenig Platz für alle, so die einhellige Meinung. Planer Andreas Müller verglich die Passage treffend mit einem eingeschnürten Korsett. Doch wie sieht eine Lösung aus? Die Ausweisung als Einbahnstraße, Tempo 30 und eine Verengung der Fahrbahn auf zwei Spuren sollten nach Meinung der Anwohner geprüft werden.

Außerdem auf der Bürgerwunschliste: die Anbindung der südlichen Beimssiedlung an das MVB-Netz, barrierefreie Haltestellen, eine optisch ansprechendere Architektur bei neuen Einkaufsmärkten (z.B. am Kahlenberg), Querungshilfen am Schellheimerplatz sowie die Einbeziehung der Festungsanlagen in das Konzept.

Für die drei Stadtteilspaziergänge (6. bis 8. Juni) erhoff en sich die Planer eine stärkere Bürgerbeteiligung. Die genauen Treff punkte werden rechtzeitig bekannt gegeben. Am 18. Juli sollen dann auf einer weiteren Veranstaltung das fertige Konzept und die Lösungsansätze vorgestellt werden.

(Volksstimme vom 23.05.2012)

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