Hannelore Lins, Helga Brett, Bärbel Fricke und Anna- Margareta Munk sitzen im Klappstuhl und stricken und pfeifen im Wechsel. Lautstark machen sie mit gut 60 weiteren Besuchern der beiden Treffs in der Beimssiedlung und im Westernplan ihrem Ärger über deren drohende Schließung Luft.
„Es ist unbegreiflich, wie man auf die Idee kommt“, sagt Veronika Uhlemann, die dreimal in der Woche zum Sport in die Einrichtung geht „Einige kommen sogar mit dem Taxi dort hingefahren“, weiß Margot Gensch.
Anne Paspa und Edda Lentz sind ebenfalls empört: „Wir finden das ganz furchtbar. Viele sind allein und einsam. Im Treff können wir uns sehen und gemeinsam Kaff ee trinken, Rommé spielen oder Sport treiben. Warum will man uns das wegnehmen?“ Die beiden Frauen setzen zu einer spontanen Sportübung an, um zu zeigen, wie der Offene Treff sie fit hält. Sogar Inge Beims, die Enkelin des Begründers der Beimssiedlung, hat von der Schließung erfahren. Sie spendet jährlich an die Einrichtung und hat ihre Unterstützung signalisiert.
Enttäuscht sind die Senioren, dass sich weder Oberbürgermeister Lutz Trümper noch Sozialdezernent Hans-Werner Brüning, der die Schließung zu verantworten hätte, Zeit für sie genommen haben. Zwar hätten sie auch alle gehört, dass es doch weitergehen soll. Aber ohne eine offizielle Aussage bleiben sie weiterhin verunsichert.
(Volksstimme vom 04.05.2012)
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