Wohntürme als Impuls für den Schlachthof

Volksstimme vom 05.01.2012
Volksstimme vom 05.01.2012
Der notwendige Impuls für die Belebung des Schlachthof-Areals könnte mit der geplanten Wohnbebauung beim ehemaligen Kühlhaus gegeben werden. Im April soll Baustart für die fünf Appartementhäuser mit 65 Wohneinheiten sein.

Im vergangenen Jahr stand der Schlachthof wieder einmal in den Schlagzeilen. Die millionenschwere Investition für ein Einzelhandelszentrum, die auch den Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude bedeutet hätte, stieß bei Händlern und Stadträten auf Widerstand und wurde per Beschluss bereits im Keim erstickt.

Im Nachgang fand ein Planertreff en zum innerstädtischen Sorgenkind statt, auf dem immer wieder Wohnbebauung als eine Lösung für die brachliegenden Flächen genannt wurde. Nun wagt ein Investor diesen Schritt und beginnt demnächst mit dem Bau von fünf Appartementblöcken an der Schlachthofstraße im Nordosten des Areals.

Über die jeweils sieben Etagen verteilen sich laut der Planung des Bauherrn, die Magdeburger ImmoCap Fonds GmbH, nach der Fertigstellung 65 hochwertige Wohneinheiten von 92 bis 194 Quadratmetern. Darunter befi nden sich zehn Gartenappartements und fünf Penthouses mit Blick auf den Dom – als Eigentum oder zur Miete. 79 Stellplätze in der Tiefgarage unter den Gebäuden sollen die sonst übliche Parkplatzsuche

in Stadtfeld erübrigen. „Loft deluxe Am Glacis“ heißt das ambitionierte Projekt, seit gut zwei Monaten weist eine Tafel an der Schlachthofstraße darauf hin. Laut ImmoCap-Geschäftsführer Steve Skorwider soll bereits im April Baustart sein. Zu dem Gesamtprojekt, das seit gut zwei Jahren in Arbeit ist, gehört auch das Verwaltungsgebäude des 1998 abgebrannten Kühlhauses direkt an der Liebknechtstraße. Dort wurden bereits vier Wohnungen realisiert.

Projekt als Impuls für das gesamte Schlachthof-Areal Das Bauprojekt wird auch im Stadtplanungsamt durchaus als Impulsgeber für das gesamte Areal gesehen, wie Amtsleiter Hans-Joachim Olbricht gestern im Volksstimme-Gespräch erklärte. „Das Vorhaben könnte eine Initialinvestition sein, die andere Projekte nach sich ziehen könnte“, gibt er sich optimistisch. Die Stadt lege weiterhin großen Wert darauf, dass die Baudenkmäler wie die Viehbörse und der Rinderetagenstall erhalten blieben. „Dies sei mit Wohnungsbau aber sehr unwahrscheinlich“, glaubt Olbricht.

Mit ihrer Zustimmung zur Änderung des Bebauungsplans, die eine lockerere Bebauung als zuvor ermöglichte, hatten auch die Stadträte im vergangenen Juni ihr Wohlwollen für die geplanten „Solitäre“ bekundet.

„Wir möchten hier in Innenstadtnähe exklusives Wohnen mit Großstadtcharakter ermöglichen“, erklärt Steve Skorwider seine Ambitionen. Vielleicht lassen sich dadurch andere Investoren anstecken, damit die Stadtfelder die lang ersehnte Belebung des Schlachthof-Areals erleben können und ein ganz neues Wohnquartier entsteht.

(Volksstimme vom 05.01.2012)

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