Der Olvenstedter Platz will gerne ein kleines Stadtteilzentrum sein. Mit dem Neubaukomplex mit Einkaufsmarkt, kleineren Geschäften und dem großen Wohnhaus der Volkssolidarität sowie der Straßenbahnhaltestelle existiert inzwischen auch ein gewisser Grad an Geschäftigkeit. Doch der Platz selbst liegt bis auf den angestammten Blumenpavillon wie eine Betonwüste grau und ungenutzt im Herzen des nördlichen Stadtfelds.
Zwar bieten immer mittwochs einige Verkäufer ihre Waren auf dem Wochenmarkt an. Außerdem lädt der Stadtfelder Bürgerverein ein-, zweimal im Jahr zum „KlimBim“-Flohmarkt ein. Dann pulsiert auch das Leben auf dem Platz. Ansonsten treff en sich aber nur einige Herren zum Umtrunk.
Dabei würde es gerade den älteren Bewohnern im Haus der Volkssolidarität gut gefallen, für einen gemütlichen Nachmittagsplausch in ein nahes Café gehen zu können. „Es wird Zeit, dass hier endlich etwas passiert“, meint eine Bewohnerin. Auch viele weitere Stadtfelder würden sich wohl die eine oder andere Tasse Kaff ee und ein frisch gebackenes Stück Kuchen dazu schmecken lassen.
Dieser Umstand ist den Stadtfeldern und Stadtplanern natürlich nicht verborgen geblieben, weshalb bereits seit über zwölf Jahren, also noch vor der Neugestaltung des Platzes 1999, die Idee existiert, ein Café auf dem Oval zu errichten. Allein an der Umsetzung scheiterte es auch im Jahr 2011.
Seit dem 20. Mai 2006 bietet die Stadt für eine knapp 185 Quadratmeter große Fläche (85 Quadratmeter zum Bebauen, der Rest zum Terrassenbetrieb) das Erbbaurecht an. Gegen einen jährlich zu entrichtenden Erbbauzins von 560 Euro dürfte der Interessent auf städtischem Grund einen eingeschossigen Pavillon errichten, müsste diesen aber für die Dauer von mindestens 30 Jahren als Tagescafé betreiben. Außerdem soll das Café täglich bis mindestens 19 Uhr geöff net und die Toilettenanlage öff entlich nutzbar sein.
Nur: Begeistern konnte sich dafür bislang noch kein fi nanzkräftiger Investor. Zwar gab es vor einigen Jahren Gespräche mit einem Interessenten, die aber mangels Konzept im Sande verliefen. Auch andere Gastronomen winkten damals beim Angebot der Stadt ab – nicht wirtschaftlich.
Jürgen Canehl, Sprecher der AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Stadtfeld- Ost und Mitglied im Verein „Bürger für Stadtfeld“, glaubt, dass es Zeit für neue Angebote ist. „Die GWA und der Bürgerverein würden es natürlich sehr begrüßen, sollte es endlich zu einer Belebung des Olvenstedter Platzes durch ein Café kommen“, erklärte er gestern auf Volksstimme-Nachfrage.
(Volksstimme vom 04.01.2012)
Schreibe einen Kommentar