Im Bemühen der Stadtfelder Spielplatzmisere Herr zu werden, hat die Stadtverwaltung nun überraschend einen neuen Trumpf aus dem Ärmel geschüttelt. Der Finanzbeigeordnete Klaus Zimmermann schlägt vor, den Spielplatz, der sich momentan auf dem Gelände des Schulkomplexes an der Stormstraße befindet, als öffentliche Spielfläche zu deklarieren. Im Ausgleich dafür wird das Grundstück an der Ecke Albert-Vater-Straße/Stormstraße dem Schulgelände zugeordnet. Eine entsprechende Stellungnahme legte er am Dienstag dem Oberbürgermeister vor.
Auslöser dieses Vorstoßes der Verwaltung war eine Anfrage von CDU-Stadtrat Reinhard Stern, der darin eigentlich die große Grünfläche südlich der Schule als Standort für einen neuen Spielplatz im Visier hatte. Aufgrund seiner und mehrfacher Bürgeranfragen ging man innerhalb der Verwaltung in Klausur und wägte gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Stadgarten und Friedhöfe (SFM) diese Möglichkeit ab. Ergebnis: Die Stadt will die Fläche nicht für einen Spielplatz opfern, sondern stattdessen in wertvolles Kapital umwandeln.
Denn das 5600 Quadratmeter große Areal, das ursprünglich für den Neubau einer Kindertagesstätte freigehalten worden war, wird bereits seit 2009 als Bauland für Wohnhäuser vermarktet. Nach den Vorstellungen der Verwaltung könnten dort Stadt- oder Reihenhäuser entstehen. „Die große Nachfrage nach Baugrundstücken in Stadtfeld, gerade von jungen Familien mit Kindern, lässt auf eine gute Vermarktung schließen“, hält Klaus Zimmermann fest, obwohl seit zwei Jahren dort noch nichts geschehen ist.
Mit dem erhofften Erlös aus den Grundstücksverkäufen könnte dann aber die Sanierung des Spielplatzes, der sich noch auf dem Schulgelände befi ndet, fi nanziert werden, rechnet der Finanzbeigeordnete weiter. Denn wie Untersuchungen des SFM ergeben haben, sind die vorhandenen Spielgeräte in einem „desolaten Zustand“. Deshalb „müsste der gesamte Spielbereich in Kürze einer umfänglichen Sanierung unterzogen werden“. Mindestens 150 000 Euro würde dies die Stadt kosten. Angesichts dieser Tatsache erscheint es der Verwaltung sinnvoll, diese Kosten mit dem Verkauf der Baugrundstücke zu decken. Vorausgesetzt, es findet sich ein Interessent.
Als Ausgleich erhalten die Schulen das 1 500 Quadratmeter große Eckgrundstück an der Bushaltestelle als Aufenthaltsfl äche zugesprochen. Dieser Vorschlag, so Zimmermann weiter, sei bereits mit dem Fachbereich Schule und Sport abgesprochen „Der Fachbereich könnte sich eine derartige Entwicklung vorstellen“, heißt es dazu in dem Papier. Allerdings müssten zunächst die tatsächlichen Gegebenheiten wie die Zufahrt zur Schule, Parkplätze und die Einzäunung untersucht werden.
Der Bedarf an der Schule scheint zudem in absehbarer Zeit zu sinken: Die Grundschule „Stormstraße“ wird nach der Sanierung des Schulkomplexes an der Albert-Vater- Straße 72 (voraussichtlich 2014) dorthin umziehen.
(Volksstimme vom 29.09.2011)
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