Auf einer ganzen Seite berichtete Jana Halbritter in der Volksstimme über die Einwohnerversammlung am 3. Mai 2010, die vom Verein “Bürger für Stadtfeld e.V.” und der GWA Stadtfeld-Ost vorbereitet wurde. Lesen Sie hier einige Ausschnitte:
Spielflächen, Kita-Plätze und das Kahlenbergstift – das waren die brennendsten Themen auf der Einwohnerversammlung von Oberbürgermeister Lutz Trümper am Montagabend. Magdeburgs Stadtoberhaupt stellte sich gemeinsam mit Beigeordneten und Amtsleitern in der Gundschule Annastraße den Fragen der Stadtfelder.
Viel Zündstoff blieb dem OB allerdings erspart, denn nur rund 50 Magdeburger füllten die halbleeren Sitzreihen. Offenbar halten sich die Stadtfelder Probleme in Grenzen. Lediglich 50 Stadtteilbewohner nutzten am Montagabend die eher seltene Gelegenheit, Fragen und Hinweise, an den ersten Mann der Stadt zu bringen. Auch die Stadtverwaltung hatte, nach der Anzahl der Stühle zu urteilen, mit mehr Besuchern gerechnet. Nicht ohne Grund, ist doch Stadtfeld-Ost mit über 24 000 Bewohnern Magdeburgs bevölkerungsreichster Stadtteil. Und Stadtfeld-West steht mit 14 849 Bewohnern nach der Altstadt und Sudenburg immerhin an vierter Stelle. Aber vielleicht ist es so, wie Lutz Trümper zu Beginn der Einwohnerversammlung bemerkte: „Stadtfeld ist in Ordnung. Der Stadtteil funktioniert.“
Im Grunde standen die Themen, die angesprochen werden sollten, bereits vorher fest. Nicht nur die Stadtfelder GWAs hatten sie dem OB zugespielt, auch die Diskussionen im Stadtteil drehen sich seit Monaten häufig um die Spielplatzfrage, die Versorgung mit Kita-Plätzen, die Folgen des Tunnelbaus sowie den geplanten Abriss des Kahlenbergstifts.
Der OB hatte seine Hausaufgaben gemacht: Gut vorbereitet referierte er zunächst über das vermutlich wichtigste Stadtfeld-Thema: das Spielplatz- Defizit. Bekannt ist, dass in der Schenkendorfstraße in diesem Jahr ein neuer Spielplatz gebaut wird. Bestehende in der Motzstraße sowie am Europaring sollen ebenso in diesem Jahr erweitert werden. Oder aber, so regte der Stadtfelder Torsten Maue an, „man könnte doch den Sportplatz der Grundschule Annastraße öffnen“. „Das Für und Wider wird seit Jahren diskutiert“, so Trümper: „Man muss mit den Betreibern sprechen. Aber die Jugendlichen müssen ebenso beweisen, dass sie damit umgehen können.“ Rainer Schniebel, stellvertretender Schulleiter, begrüßte diese Idee, betonte aber gleichzeitig, dass im vergangenen Jahr durch mutwillige Zerstörung auf dem Schulhof ein Schaden von rund 20 000 Euro entstanden war. „Lieber mehr Bolzplätze“ in Stadtfeld wünschte sich dagegen eine junge Mutter, ebenso wie eine Vertreterin des CVJM in der Tismarstraße: „Der Bedarf ist da. Und mit Sport kriegen wir die Jugendlichen immer.“
Auf offene Ohren der Stadtverwaltung hoffen auch die Stadtfelder, die sich für die Öffnung einer Freifl äche an der Hans-Löscher-Straße einsetzen. Der OB hält dagegen: „Es wird Lärm befürchtet und Kritik von den Anwohnern.“ Die Stadt wolle nicht wieder so eine „Pleite“ wie mit der Skater-Anlage an der Harsdorfer Straße erleben. Die Verwaltung hatte den Bau der Anlage mit rund 400 000 DM unterstützt, doch ständige Beschwerden eines Anwohners über Lärmbelästigung brachten letztlich das Aus für den Skatepark. Seitdem prüfe, so Trümper, die Verwaltung sehr genau, wo solche Angebote dauerhaft gemacht werden können.
Anmerkung der Redaktion: Noch heute Abend gibt es ein Gespräch zwischen Vertretern der Stadtverwaltung und der Anwohner-Initiative.
Dass es für die Stadt ohnehin nicht immer einfach ist, einen gemeinsamen Nenner zwischen verschiedenen Interessen zu finden, bewies eine ältere Dame aus Stadtfeld. Während sich ein Großteil der Stadtteilbewohner für mehr Spiel- und Freizeitfl ächen ausspricht, forderte sie: „Ich möchte keinen Kinderspielplatz vor meinem Balkon.“ Lieber wünsche sie sich mehr Parkplätze im Stadtgebiet rund um die Wilhelm- Klees-Straße.
Über weitere Themen der Einwohnerversammlung berichtet die Volksstimme in den nächsten Tagen.
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