In einer Serie stellt die Volksstimme die Ideen für ein schöneres Stadtfeld aus dem „Integrierten Handlungskonzept“ vor. Heute: drei Varianten für die Große Diesdorfer Straße im Bereich Arndtstraße.
Als einen „Boulevard zum Flanieren und Verweilen“ kann man sich die Große Diesdorfer Straße in dem Abschnitt zwischen Annastraße und Spielhagenstraße im heutigen Zustand wahrlich nicht vorstellen. Und doch hat sich das Stadtfeld-Konzept genau das als Ziel gesetzt. Ein „attraktiver, anregender Straßenraum mit hoher Nutzungs- und Aufenthaltsqualität“ soll dafür entstehen.
Um dies zu erreichen, sind beispielsweise breitere Gehwege notwendig, auf denen die Händler ihre Waren besser präsentieren und Gastronomen an Tischen im Freien servieren können. Noch fehlt es nicht nur daran. Das Konzept stellt einen Mangel an Grün, Kurzzeitparkplätzen, Ladezonen, barriefreien Haltestellen, Radwegen und Querungsmöglichkeiten fest.
Um alle oder zumindest einzelne Mankos zu beheben, werden drei Planskizzen vorgestellt. Deren Umsetzung wird zwar nicht leicht und vor allem nicht billig, würde aber für das Stadtteilzentrum eine belebende Wirkung haben.
- In der ersten Variante wird die vierspurige Fahrbahn kaum verändert. Die Straßenbahnhaltestellen bleiben am aktuellen Platz, die Fahrbahn in dem Bereich wird aber angehoben, um den Einund Ausstieg zu erleichtern, ähnlich wie in der Leipziger Straße. Die baulichen Eingriffe sind dabei zwar insgesamt gering, bringen aber bis auf die Barrierefreiheit auch nicht den erwünschten Nutzen. Die Aufenthaltsqualität bliebe gering.
- Für den zweiten Vorschlag ist schon mehr Mut erforderlich. Die vierspurige Hauptverkehrsstraße wird dabei auf zwei Spuren reduziert, die sich Straßenbahn und Pkw teilen. Logischer Eff ekt: Den Fußgängern, Händlern und Gastronomen steht ein breiterer Gehweg zur Verfügung. Selbst Platz für dringend benötigtes Grün ist ausreichend vorhanden. Die Haltestellen werden versetzt angelegt, außerdem ist Platz für einen separaten Fahrradschutzstreifen. Am Knotenpunkt Arndtstraße/ Steinigstraße werden auf allen Seiten Ampeln aufgestellt, um das Überqueren der Straße für Fußgänger zu erleichtern. Die Rechtsabbiegerspur in die Maxim- Gorki-Straße wird aufgegeben, um vor dem Sparkassengebäude einen kleinen Platz als neue Quartiersmitte zu schaffen. Durch die Anhebung der Einmündungen der Matthissonstraße und Steinigstraße soll der Boulevardcharakter der „neuen“ Großen Diesdorfer Straße verstärkt werden.
- Auch bei dieser Variante wird die Verkehrsader im Bereich Arndtstraße auf zwei Spuren verengt. Hier sollen die Straßenbahnen aber an einer neuen, barrierefreien Doppelhaltestelle auf Höhe der Maxim-Gorki-Straße halten. Die Einmündung dieser Straße wird bei diesem Ansatz nämlich komplett geschlossen. Der angedachte Maxim-Gorki-Platz wird dadurch noch größer. Ein zentraler Schmuckbaum mit einer Rundbank darunter würde sich als Mittelpunkt anbieten. Die größten Nachteile bei diesem Vorschlag: Die Sackgasse für den Pkw-Verkehr in der Gorkistraße (Versorgungsfahrzeuge wären dabei aber ausgenommen) sowie die Trennung der Bus- und Straßenbahnhaltestellen. Da die Busse der Linie 52 beim aktuellen Verlauf nicht an der geplanten Haltestelle vorbeikommen würden, müssten sie in der Arndtstraße halten. Allen Varianten gleich ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30.
Wie bei den anderen Maßnahmen des „Integrierten Handlungskonzepts“ gilt auch bei den Ideen für die Große Diesdorfer Straße: Es handelt sich nur um Vorschläge, anhand derer konkrete Projekte vom Stadtrat oder der Stadtverwaltung geplant und umgesetzt werden können. (Volksstimme vom 15.03.2014)
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