Der Bürger für Stadtfeld e.V. bezieht zu den kürzlich vorgelegte Varianten für einen barrierefreien Umbau der Straßenbahn- und Bushaltestellen in der Großen Diesdorfer Straße im Bereich Arndtstraße wie folgt Stellung:
Als Stadtfelder Bürgerverein sprechen wir uns – wie auch schon die Magdeburger Verkehrsbetriebe – für eine Realisierung der Variante 3a aus, welche den vorgezogenen Teilausbau der Große Diesdorfer Straße im Bereich zwischen Arndtstraße und Annastraße vorsieht. Sie ist in Abwägung aller Interessen die beste Variante.
Nachhaltig und vollständig barrierefrei
Die Vorteile liegen auf der Hand: Es wäre eine nachhaltige Lösung, da nicht doppelt investiert werden müsste, sondern gleich der dort optimale Endzustand umgesetzt wird, bei der im Gegensatz zu den provisorischen Lösungen für deren Finanzierung auch Fördermittel eingesetzt werden könnten. Es wird nicht nur Stufenfreiheit, sondern vollständige Barrierefreiheit nach „Magdeburger Standard“ geschaffen.
Kurze Wege und mehr Sicherheit
Der Bereich Arndtstraße ist mit seinen Haltestellen für Bus und Bahn ein wichtiger ÖPNV-Knotenpunkt. Kurze Wege erleichtern das Umsteigen und verhindern verlängerte Umstiegszeiten. Nur die Variante 3a erfüllt diese Maßgabe, da hier alle Haltestellen in einem Bereich vorgesehen sind.
Wir erinnern an die Zielsetzung des 2013 vorgelegten Integrierten Handlungskonzeptes und die vom Bürgerverein organisierte große Podiumsdiskussion: Wir waren uns alle einig, dass durch den Bau der neuen Haltestellen zwischen Anna- und Arndtstraße der Bereich entschleunigt wird, weniger Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern und bessere Querungsmöglichkeiten für Fußgänger entstehen.
Keine doppelte Baustellenbelastung
Anwohnern und anliegenden Gewerbetreibenden bliebe eine doppelte Baustellenbelastung erspart. Der räumlich relativ kurze Bauabschnitt würde die Einschränkungen durch die Baustelle in Grenzen halten. Vielleicht ist es sogar möglich, die Straßenbahnen einspurig über die Baustelle zu führen, um Ausfallzeiten zu minimieren.
Lieferzonen berücksichtigen
Als Ergänzung für die vorliegenden Planungen schlagen wir vor, die Einrichtung von Lieferzonen zu berücksichtigen. Die Geschäfte im betreffenden Bereich werden täglich beliefert. Lieferzonen gibt es jedoch nicht und die Lieferfahrzeuge sind mangels Alternativen gezwungen, auf dem provisorischen Fahrradschutzstreifen zu halten. Das führt tagtäglich zu Konflikten und für Radfahrende zu gefährlichen Situationen, da sie auf den Bereich für den motorisierten Verkehr ausweichen müssen. Dieser Mangel sollte bei einem Umbau mit behoben werden. Als Standorte schlagen wir stadteinwärts den Bereich am Anfang der Matthissonstraße (beidseitig) und stadtauswärts die über eine Durchfahrt erreichbaren Parkplätze im Bereich Große Diesdorfer Str. 29 (gegenüber Einfahrt zur Matthissonstraße) vor.Zeitnahe Umsetzung gefordert
Der in der Variantenbeschreibung genannte Umsetzungszeitraum 2035 ist angesichts der bereits verstrichenen Zeit nicht akzeptabel. In der Prioritätenliste für die Herstellung barrierefreier Haltestellen ist die Große Diesdorfer Straße per Stadtratsbeschluss für eine sofortige Umsetzung vorgesehen. Der vorgezogene Teilausbau im Bereich Arndtstraße wäre dafür nicht nur ein guter Anfang, sondern bereits ein wichtiger Meilenstein dieses Vorhabens. Der immer als schwierigster Teil der Großen Diesdorfer Straße genannte Abschnitt wäre bereits ertüchtigt, was ggf. auch den Umbau der restlichen Diesdorfer Straße ein Stück weit vereinfachen und beschleunigen würde. Ein Umsetzungszeitraum spätestens 2024 scheint uns angesichts des für die Provisorien genannten Zeitraums 2023 durchaus realisierbar zu sein.
Vorgelegte Varianten:
Zur Beschlussvorlage DS0222/21
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