Am 15. Januar veröffentlichte die Stadtverwaltung zwei Stellungnahmen zum aktuellen Stand des Umbaus der Großen Diesdorfer Straße. Was dort zu lesen ist, ist ernüchternd. Für drei von insgesamt vier Bauabschnitte gibt es keine konkreten Planungen. Lediglich für den ersten Bauabschnitt (Hannoversche Straße – Seehäuser Straße) gibt es eine Vorplanung. Die Finanzierung des Ausbaus ist weiterhin unklar. Laut Stellungnahme der Stadtverwaltung bestehe “kein Zeitdruck” bei der Umgestaltung der Großen Diesedorfer Straße.
Dazu nimmt der Bürger für Stadtfeld e.V. wie folgt Stellung:
“Wenn angesichts des wachsenden Leerstandes im zentralen Bereich der Großen Diesdorfer zwischen Schenkendorfstraße und Annastraße behauptet wird, es gäbe “keinen Zeitdruck” und man könne mit der Umgestaltung warten bis der Tunnel fertig ist – aktuell frühestens 2022 – oder noch länger, dann geht das gar nicht. Die in Bürgerversammlungen 2013 und 2014 vorgestellten verkehrlichen Maßnahmen sind lebenswichtig für den ohnehin gebeutelten Einzelhandel. Stadtfeld war mit der Verkehrsachse Große Diesdorfer Straße vor allem wegen der fehlenden Aufenthaltsqualität und fehlenden Barrierefreiheit in das bundesweite Förderprogramm “Aktive Stadt- und Ortsteilzentren” aufgenommen worden. Mit den Bundeshilfen sollen städtebauliche Missstände beseitigt werden.
Seit Jahren wird das Vorhaben auf die lange Bank geschoben. Fünf Jahre nachdem die Notwendigkeit des Umbaus im “Integrierten Handlungskonzept” für Stadtfeld festgeschrieben wurde, gibt es weder konkrete Planungen noch eine geklärte Finanzierung des Bauvorhabens.
Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, bis 2022 die Barrierefreiheit auf den gesamten ÖPNV in Deutschland zu erreichen, rückt in Stadtfeld in weite Ferne. Schließlich ist nicht nur die Große Diesdorfer Straße in einem unzureichenden Zustand, auch die Olvenstedter Straße verfügt nur über eine einzige barrierefreie Haltestelle.”
Der kurzfristigen Errichtung einer provisorischen barrierefreien Haltestellen (wie am Adelheidring) im Bereich Arndtstraße erteilt die Stadtverwaltung – wie auch schon beim Olvenstedter Platz – eine Absage. Immerhin wird der “provisorische teilbarrierefreie Ausbau der Haltstelle Westfriedhof weiterverfolgt”. Dieser könnte ohne Veränderung der Gleislage über eine angehobene Fahrbahn realisiert werden. Die kalkukierten Kosten von rund 221.000 € sind laut Stellungnahme vertretbar, da “diese Übergangslösung längerfristig bestehen bleibt”.
Presse-Echo:
Volksstimme vom 23.01.2019: “Magdeburg schiebt Barrierefreiheit auf”
Magdeburgs Haltestellen sollen barrierefrei werden. Doch der Ausbau der Punkte am Westfriedhof und an der Arndtstraße verzögert sich.
Volksstimme vom 24.01.2019: “Kein Zeitdruck bei Diesdorfer-Umbau?”
Die Verwaltung sieht keinen Zeitdruck beim grundhaften Ausbau der Großen Diesdorfer Straße. Der Stadtfelder Bürgerverein hat dazu eine ganz andere Meinung und fordert ein Umdenken.
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