Mit vielen Werken aus seiner Privatsammlung stellt Klaus Vogler eine Ausstellung zum Jubiläum 100 Jahre Kunsthochschule Burg Giebichenstein zusammen. Ab 4. April öff net er dafür die „Schatzkammer der Schlossküche“.
Als vor kurzem die „große“ Ausstellung zum Schuljubiläum im Kloster eröffnet wurde, nannte sie Rektor Dieter Hofmann in seiner Rede das einzige Geschenk Magdeburgs an seine Schule. Das wollte Klaus Vogler nicht auf sich sitzen lassen und nahm den Schulleiter sogleich beiseite und erzählte ihm von seiner ganz persönlichen Werkschau. Denn in seiner „Stadtfelder Schlossküche“ zeigt er ab 4. April seine Lieblingsstücke.
Vor der Wende wurde alle drei Jahre im Kloster Unser Lieben Frauen die zentrale Keramikausstellung der DDR ausgerichtet. Viele der Künstler, die damals dort ihre Werke zeigten, übernachteten bei Vogler. Als Dank erhielt er von ihnen oft eines ihrer Stücke geschenkt, kleine Grafi ken oder Keramikwerke. Anlässlich des Jubiläums stellte er die Werke von 22 Schülern und Lehrern zusammen und ergänzte sie durch Leihgaben u. a. von Kunstsammler Hans Gieraths.
Anders als bei der Ausstellung im Kunstmuseum steckt bei Vogler bei vielen Stücken somit eine persönliche Geschichte dahinter, meist kann er auch eine Anekdote erzählen. So stammt eine kleine Grafi k von Albert Ebert, einem der bedeutendsten naiven Maler Deutschlands. „Er arbeitete eigentlich als Heizer auf Burg Giebichenstein“, erzählt Vogler bewundernd. Nachdem dort sein künstlerisches Talent entdeckt worden war, konnte er dank eines Stipendiums seiner Kunst nachgehen. Gertraud Möhwald ist nach Voglers Auskunft aber die wohl bekannteste Künstlerin, deren Keramikfi guren in der Ausstellung zu sehen sind.
„Ich habe im Lauf meines Lebens sehr viele Lehrer und Schüler dieser Hochschule kennen und schätzen gelernt“, erzählt er. „Das hat mein Leben immens bereichert und geprägt, so dass es nur logisch ist, dass ich zum 100. Geburtstag der Schule Burg Giebichenstein meine Schatzkammer öffne und zu der Vielzahl von Veranstaltungen zu diesem Anlass eine besonders intime hinzufüge“, sagt Klaus Vogler weiter. Die Vernissage beginnt am 4. April um 15 Uhr in der „Stadtfelder Schlossküche“ in der Steinigstraße 12a. Vogler selbst wird sie mit zwei Partnern musikalisch auf der Violine begleiten. Die Schau läuft bis zum 9. August und ist an jedem zweiten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr zu besichtigen. „Nicht zu vergessen ist auch der Lippertsche Park, der nicht mit seiner Frühlingspracht geizt“, lädt Klaus Vogler ein. Das gärtnerische Kleinod liegt versteckt hinter der Galerie und überrascht jeden Besucher mit seiner Weitläufi gkeit im dicht bebauten Stadtfeld.
Volksstimme vom 26.03.2015
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