Es überrascht uns nicht, dass der Sparkassenvorstand Anpassungen vornehmen will, um auf ein verändertes Kundenverhalten zu reagieren. Dass die wohnortnahe Betreuung der Sparkassen-Kunden weiterhin Priorität haben soll, begrüßen wir sehr. Dieser Anspruch steht allerdings im Widerspruch zu den geplanten, sehr drastischen Einschnitten im gesamten Bereich Stadtfeld, dem bevölkerungsreichsten Stadtteil Magdeburgs.
Die geplante Aufgabe des traditionsreichen Standortes an der Großen Diesdorfer Straße/Maxim-Gorki-Straße ist für uns nicht nachvollziehbar. Erinnert sei daran, dass das Sparkassengebäude seit der Errichtung durch den damaligen Stadtbaudirektor Johannes Göderitz (1928/1929) als Geldinstitut genutzt wird. Kein anderes Gebäude in Magdeburg symbolisiert derart prägnant das kommunale Geldinstitut wie dieses denkmalgeschützte Gebäude und ist gleichzeitig – derzeit noch positiv – imageprägend.
Wir haben berechtigte Sorge, dass durch die Schließung gerade dieser Sparkassenfiliale dem Unternehmen nachhaltig Schaden entstehen wird. Dies nicht nur dadurch, dass insbesondere ältere und mobilitätseingeschränkte Kunden bzw. Geschäftskunden aus dem unmittelbaren Umfeld zukünftig andere Geldinstitute nutzen werden. Vielmehr wird die Nutzung von Standorten abseits des stadtbildprägenden Stadtteilzentrums, im unmittelbaren Umfeld des sehr dynamischen Discounteinzelhandels, dem Qualitätsanspruch der Stadtsparkasse zuwider laufen.
Hingewiesen sei darauf, dass gerade im Bereich Große Diesdorfer Straße zwischen Anna- und Schenkendorfstraße vom städtischer Seite mit dem 2012-2014 erarbeiteten ‚Integrierten Handlungskonzept‘ dokumentiert wurde, dass hier mit besonderen Maßnahmen aus dem Bund-Land-Förderprogramm ‚Aktive Stadt- und Ortsteilzentren‘ dem Niedergang entgegengewirkt werden soll. Die angekündigte Schließung der Sparkassenfiliale Stadtfeld steht diesem erst vor wenigen Wochen vom Oberbürgermeister vorgelegtem städtebaulichen Konzept entgegen.
Immerhin handelt es sich bei der Sparkasse nicht um irgendein privates sondern um ein städtisches Unternehmen. Derartige Entscheidungen muss der Verwaltungsrat bestehend aus 7 Stadträten unter der Leitung des Oberbürgermeisters absegnen.
Unser Verein Bürger für Stadtfeld wird zeitnah das Gespräch mit dem Vorstand der Stadtsparkasse Magdeburg suchen, um bezüglich der traditionellen Geschäftsstelle Korrekturen zu erreichen und die absehbaren Nachteile für die Bürgerinnen und Bürger zu mindern. Ein Imageverlust hätte letztendlich auch wirtschaftliche Folgen. Von daher sind wir optimistisch, dass sich die Schließung der traditionsreichen Zweigstelle noch verhindern lässt. Der senkrecht vom Dach bis zum Boden an den Glasfenstern angebrachte Schriftzug ‚Sparkasse‘ gehört zum Denkmal und kann von daher nicht entfernt werden. Man stelle sich vor, unten zieht ein An- und Verkaufsgeschäft ein?
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