Lange Gesichter machten die Teilnehmer der Sitzung der AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Stadtfeld-Ost am Dienstagabend. Angekündigt war eine Diskussion über das kürzlich veröffentlichte „Integrierte Handlungskonzept“ für den Stadtteil. Auf Drängen des GWA-Sprechers Jürgen Canehl fand sich mit Burkhard Rönick sogar ein Mitarbeiter des Stadtplanungsamts, der das über 200 Seiten starke Papier vorstellen sollte. Doch wer auf die Vorstellung einzelner Maßnahmen für ein schöneres Stadtfeld gehofft hatte, wurde entäuscht. Mehr als eine grobe Inhaltsangabe wurde es am Ende nicht.
„Ich möchte Ihnen eine Lesehilfe geben“, sagte Rönick somit wahrheitsgemäß zu Beginn seiner Ausführungen. Allgemein gehe es bei dem Konzept darum, die Stärken zu stärken und Schwächen abzubauen. Ein wesentlicher Punkt sei der Zusammenhalt der Akteure vor allem aus Handel, Gewerbe und Gastronomie, erläuterte er.
Burkhard Rönick stellte auch noch einmal klar, dass die in dem Konzept genannten Verbesserungsideen mit dem Stadtratsbeschluss nicht automatisch umgesetzt würden. „Es werden nur als sinnvoll erachtete Maßnahmen vorgeschlagen“, sagte er. Grundlage für die Finanzierung einzelner Maßnahmen sei dann aber nicht nur das Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“, sondern auch andere Förderprogramme oder eigene Mittel.
Die Nachfrage von Liane Kanter vom Spielwagen e.V. zu konkreten Beispielen ließ er jedoch unbeantwortet. „Ich will der Diskussion im Stadtrat nicht vorgreifen“, erklärte Rönick nur. Da aber drei Ratsherren anwesend waren, begann diese dann doch gleich. In Sichtweite der Kommunalwahl rasselten Klaus Kutschmann (BfM), Reinhard Stern (CDU) und Jürgen Canehl (Grüne) mal mehr, mal weniger laut mit den rhetorischen Säbeln.
„Die Zeit der Konzepte ist langsam vorbei“, mahnte Canehl mit erhobener Stimme und erinnerte daran, dass bereits viel Zeit verloren gegangen sei, weil das Papier „im Grunde im September 2012 fertig war“. Reinhard Stern gratulierte seiner Fraktion erneut zur Entscheidung für das neue Gymnasium am Lorenzweg, was ja quasi in Stadtfeld wäre. Für das Konzept wichtig sei jedoch die neue Straßenbahntrasse entlang des Rings, die zum Zeitpunkt der Erstellung noch gar nicht dort geplant war. „Das verändert vieles“, stellte er fest.
Klaus Kutschmann hoff te auf Lösungen für das Stellplatzproblem im Viertel. „Das kann man aber nicht so aus der Hüfte geschossen lösen“, erklärte Rönick. Stadtfeld sei nicht für so viele „Kutschen“ gebaut wurden.
Liane Kanter erinnerte die drei Herren schließlich daran, dass sie im Stadtrat weiter diskutieren können. Die GWAGruppe sollte besser schauen, wie sie die Umsetzung einzelner Maßnahmen unterstützen kann. Deshalb wird das Konzept auch auf den nächsten Sitzungen ein Thema sein.
Da die Stadtverwaltung (noch) keine detaillierten Informationen vorstellen will, übernimmt das die Volksstimme. Am kommenden Sonnabend beginnt eine neue Serie, die einzelne Maßnahmen des Stadtfeld-Konzepts erläutert. (Volksstimme vom 07.03.2014)
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