Die Straßen im Dichterviertel entlang der Schrote sind stark beansprucht, im Einbahnstraßenwirrwarr ging schon manch Ortsunkundiger verloren. Wenn dann noch drei der fünf Brücken, die das Nord- und Südufer der Schrote miteinander verbinden, gesperrt werden sollten, wäre das Chaos perfekt.
Das ist auch der Stadtratsfraktion der Bündnis90/Die Grünen aufgefallen, als sie im Haushaltsentwurf für dieses Jahr den Punkt „Sanierung der Schrotebrücken“ entdeckt hat. Die Stadt hat darin für jeweils 160 000 Euro die Instandsetzung der Überquerungen in der Friesenstraße, Immermannstraße und Gerhart- Hauptmann-Straße vorgesehen. Zu viel auf einmal fanden die Grünen und beauftragten die Verwaltung, wenigstens eine Brückensanierung auf das kommende Jahr zu verschieben.
„Gnadenfrist“ für Friesenbrücke” In einer kürzlich veröff entlichten Information folgt der zuständige Bau- und Verkehrsbeigeordnete Dieter Scheidemann nun dem Anliegen der Grünen. Die Brücke in der Friesenstraße erhält eine „Gnadenfrist“. Die Planung dafür wird zwar bereits in diesem Jahr erfolgen, tatsächlich saniert wird dann aber erst 2013. „
Wegen der zu erwartenden starken Verkehrsfrequentierung bei einer Vollsperrung der Brücke Immermannstraße und der direkt danebenliegenden Brücke Friesenstraße und der daraus resultierenden verkehrlichen Beeinträchtigung für die Bewohner wird eine spätere Sanierung der Brücke Friesenstraße als sinnvoll eingeschätzt“, erklärt er.
Alle fünf Schrotebrücken in den Goetheanlagen (zusätzlich noch Liebermannstraße und Schillerstraße) müssen aufgrund altersbedingter Schäden und gestiegener Verkehrsanforderungen saniert werden. „Aus Sicht der Tragfähigkeit und Verkehrssicherheit besteht bei den drei ausgewählten Brücken kurzfristiger Handlungsbedarf“, erläutert Dieter Scheidemann. Ein Ersatzneubau werde aus monetären Gründen nicht in Betracht gezogen, da die Kosten ein Mehrfaches der Sanierung betragen und sich die Bauzeit erheblich verlängern würde.
Bis zu vier Monate Bauzeit Laut Planung ist jeweils eine Vollsperrung vorgesehen. Während der Bautätigkeit (drei bis vier Monate) ist eine kreisförmige Umleitung über die jeweils daneben befi ndlichen Brücken und über die Kreuzung Olvenstedter Straße vorgesehen. Möglich sei auch eine zeitweilige Behelfsbrücke für Radfahrer und Fußgänger. Diese Option sowie die genauen Streckenführungen für die Umleitung werden erst noch im Rahmen der Verkehrsleitplanung untersucht, so dass bis zum Sanierungsstart der Schrotebrücken noch etwas Zeit vergehen wird. Denn einen konkreten Termin lässt Dieter Scheidemann.
(Volksstimme vom 02.05.2012)
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