Bevor jedoch der gemütliche Teil begann, inszenierte Jürgen Canehl seine eigene kleine Stadtratssitzung, stellte seine gebundene Ideenskizze für das Wohnen auf dem alten Schlachthofgelände vor und machte auch sonst viel Werbung für Stadtfeld. Als kommissarischer Vorsitzender des Bürgervereins und Sprecher der Arbeitsgruppe Gemeinwesenarbeit erklärte er: „Wir haben Weltbewegendes geschafft“, schob dann aber nach: „Na gut, das war vielleicht ein wenig übertrieben.“ Die Gäste nahmen es mit Humor und vergaßen nicht, die Arbeit des Stadtrates zu würdigen. Die Redner lobten unter anderem „sein Feuer für politische Ideen“.
„Kugelblitz“ Lars Johansen hatte seine eigene satirische Sicht auf die Arbeit von Jürgen Canehl. Der Kabarettist machte den Kommunalpolitiker von Satz zu Satz älter, landete am Ende seines Kurz-Auftritts bei zwei Millionen Jahren: „Ja, er hat sicher manchen Dinosaurier gesehen.“ Den Parteien-Wechsel des Politikers spießte der Kabarettist mit spitzen Worten auf: „Bei der SPD anzufangen, ist keine Schande.“ Dann marschierte Lars Johansen verbal durch die Parteienlandschaft und befand: „Vielleicht sagt die CDU eines Tages: Jetzt bist du so alt, da kannst du auch zu uns kommen.“ Diesen, nicht ganz ernst gemeinten, Vorschlag begleitete Jürgen Canehl mit heftigem ablehnenden Kopfschütteln. Die Verwandlung des Empfangs zur „kleinen Ratssitzung“ kommentierte der „Kugelblitz“ mit den Worten: „Das ist bemerkenswert.“ Die „echte“ Stadtratsitzung folgte dann nur wenige Stunden später.
Sie waren auch dabei: Stadtrat und Kreisvorsitzender Tobias Krull, Beigeordneter Rainer Nitsche (beide CDU), der ehemalige Beigeordnete Werner Kaleschky, Stadtrat und Vorsitzender des Kreisverbandes Olaf Meister, Stadtrat und Landtagsabgeordneter Sören Herbst (beide Bündnis 90/Die Grünen), Guido Reuter, Centermanager City Carré.
(Volksstimme vom 17.02.2012)
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