„Beim Verfolgen der Berichte über den Spielplatz komme ich nicht umhin, den Kopf über das Hin und Her und die widersprüchlichen Argumente zu schütteln.“ Er ist jedoch der Meinung, dass „nach den inzwischen immer lauter werdenden Stimmen von Anwohnern eine objektive Betrachtung gegen das Projekt spricht“.
So fragt er sich, wozu dort ein neuer Standort für einen Kinderspielplatz gewählt wird, obwohl 80 Meter weiter auf der anderen Seite des Europarings der bereits bestehende Spielplatz erweitert wird. Die AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Stadtfeld-Ost habe argumentiert, dass ein Überschreiten des Europarings für Kinder „unzweckmäßig“ sei. „Ich kenne aber keine Eltern, die ihre Kinder und insbesondere Kleinkinder, alleine zum Spielplatz gehen lassen“, sagt Volker Nakel.
Dort, wo bisher bereits viele Eltern mit ihren Kindern auf dem Weg zum Spielplatz über die Straße gehen, befindet sich eine Ampel, die ein sicheres Überqueren ermöglicht. Er gibt zu bedenken, dass „zwei so dicht beieinanderliegende Spielplätze Kinder dazu verleiten könnten, schnell vom einen zum anderen zu wechseln, wobei aber die Straße überquert werden muss.“ Auch die von GWA-Sprecher Jürgen Canehl vorgeschlagene Erweiterung der eigentlichen Fläche bis hin zur nahen Schrote sowie sein Werben für einen „sonnigen Platz zum Spielen abseits vom Straßenverkehr“ stoßen auf Unverständnis: „In Wirklichkeit ist die Fläche von hohen Bäumen umgeben und nicht weiter vom Europaring entfernt als der bereits bestehende Spielplatz. Selbst ein Ausästen der Bäume wird das nicht grundlegend ändern, und ein Abholzen des Baumbestandes in größerem Umfang verbietet sich aus Umweltgründen“, erklärt der Leser und schreibt weiter: „Zum anderen verläuft der Hauptzugangsweg zum Schroteerholungsgebiet für Fußgänger und Hundebesitzer durch die ins Auge gefaßte Erweiterungsfläche, ebenso der Verbindungsweg für die Anwohner zur Diesdorfer Straße und zur Straßenbahn. Der Weg würde die nutzbare Fläche verringern und erhebliche Unruhe für den Spielplatz bringen.“ Auch die Beseitigung des bereits von einer anderen Anwohnerin angesprochenen Müll- und Rattenproblems bereitet ihm Kopfzerbrechen: „Will man die Schrote zuschütten, die der Lebensraum der Ratten ist, und die Müllplätze den Anwohnern vor die Nase setzen oder so verlegen, dass unzumutbare Wege entstehen?“
Noch in anderer Hinsicht kommt bei ihm als Anwohner Zorn auf: „Im Wohngebiet herrscht ein absolutes Parkplatzchaos und die Leute, die abends nach Hause kommen, müssen ihre Autos an der Schrote neben dem Gehweg auf einem Teil der geplanten Fläche abstellen. Daher sollte ernsthaft darüber nachgedacht werden, ob diese Fläche nicht sinnvoller für die Lösung dieses brennenden Problems nutzbar gemacht wird.“ Nach seiner Meinung könnten dort ca. 20 Parkplätze entstehen. Vor längerer Zeit hatte der Eigentümer der Fläche den Mietern des Wohnblocks in der Agricola-Straße angeboten, Parkplätze zu schaffen, „für die vielleicht auch diese Fläche in Frage gekommen wäre“, spekuliert Volker Nakel: „Bei einem Standplatzpreis von 50 Euro fanden sich jedoch keine Interessenten.“ Es wäre daher wünschenswert, wenn sich die Stadt im Interesse der Anwohner der Wilhelm-Klees- und Martin- Agricola-Straße bei der Lösung dieses Problems engagieren würde.
Sollte das nicht klappen, hat er auch gleich einen Alternativvorschlag parat: „An der Stirnseite des Agricola-Blocks existiert eine größere eingezäunte Fläche, auf der außer einigen Müllcontainern nichts steht. Vielleicht kann diese für Parkplätze zur Verfügung gestellt werden, damit die Autos nicht allabendlich auf dem Bürgersteig parken müssen.“
„Wir als Anwohner erwarten, dass der Stadtrat bei seiner Diskussion um den Spielplatzstandort die hier genannten Aspekte aufnimmt, damit nicht Steuermittel und Grundfl äche für ein an diesem Standort sinnloses Projekt geopfert werden und auch an das Problem der in den Straßen überquellenden parkenden Autos gedacht wird“, appelliert Volker Nakel im Namen seiner Nachbarn. (Volksstimme vom 04.01.2011)
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